Mit diesem Begriff wird ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs bezeichnet. Dieser soll möglichst frühzeitig bei Frauen entdeckt werden, bei denen noch keine Anzeichen für diese Erkrankung vorliegen.
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran, die meisten nach dem 50. Lebensjahr. Die frühe Erkennung von Brustkrebs verbessert die Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen einer Heilung deutlich.
Deswegen wurde beschlossen, ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening einzuführen. Dieses Programm entspricht nach den EU-Leitlinien höchsten Qualitätsanforderungen:
- Jede Röntgenaufnahme wird von zwei besonders geschulten Ärzten beurteilt
- Jeder Arzt beurteilt im Jahr routinemäßig die Mammographien von mind. 5000 Frauen
- Im Falle einer Verdachtsdiagnose findet die Abklärung innerhalb des Programms statt
- Nur besonders qualifizierte Einrichtungen dürfen dieses Programm durchführen
Die Mammographie ist die derzeit beste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs in der benannten Altersgruppe.
Alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden in zweijährigem Abstand auf der Grundlage von Angaben der Einwohnermelderegister durch eine Zentrale Stelle eingeladen.
Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Jede Brust wird zwischen zwei Plexiglasplatten gelegt und kurz zusammengedrückt. Dies kann unangenehm, manchmal auch etwas schmerzhaft sein. Kompression ist jedoch nötig, um bestmögliche Aufnahmequalität mit der geringstmöglichen Strahlenbelastung zu erreichen.
Von jeder Brust werden zwei Röntgenaufnahmen erstellt, die immer von mindestens zwei besonders erfahrenen und geschulten Ärztinnen/Ärzten unabhängig voneinander beurteilt.
Das Untersuchungsergebnis wird in der Regel innerhalb von sieben Werktagen nach Erstellung der Mammographie schriftlich an die Wohnadresse der Teilnehmerin übermittelt.
Zeigen sich in der Aufnahme Veränderungen, die auf eine Erkrankung hinweisen können, sind weitere Untersuchungen notwendig. In diesem Fall erhält die Teilnehmerin mit dem Ergebnis der Mammographie eine Einladung zur kurzfristigen weiteren Abklärung. Das Ergebnis der Mammographie und der Abklärungsdiagnostik sollte zur nächsten Konsultation beim Frauenarzt mitgeführt werden.
Die Abklärungsuntersuchung umfasst ein ärztliches Gespräch, eine Tastuntersuchung, eine Sonographie (Ultraschall), zusätzliche Röntgenaufnahmen und ggf. eine Biopsie (Gewebeprobe).
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Sonographie (Ultraschall)
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dient der Untersuchung von inneren Organen, Gefäßen oder Weichteilen unter Verwendung von Schallwellen und ohne Röntgenstrahlung.
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Es wird ein Schallkopf eingesetzt, der Ultraschallwellen aussendet. Diese werden im Körper des Patienten absorbiert oder reflektiert. Der Schallkopf empfängt diese Wellen und wandelt diese in elektrische Impulse um. Die Schalwellen werden auf einem Bildschirm dargestellt.
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Vergrößerungsaufnahmen:
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Eine Vergrößerungsaufnahme ist eine spezielle Mammographieaufnahme und wird angefertigt, um auffällige Gewebeareale oder Mikrokalke genauer und detaillierter beurteilen zu können.
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Tomosynthese
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Mithilfe der Tomosynthese lassen sich räumliche Strukturen besser als bei der herkömmlichen Mammographie darstellen. Das System erstellt eine umfassende, aus verschiedenen Perspektiven aufgenommene Ansicht der Brust.
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Gewebeveränderungen und Mikrokalk lassen sich durch 3D-Darstellung besser und differenzierter darstellen.
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Mögliche Läsionen können differenzierter und eindeutig dargestellt sowie nach Form und Größe dreidimensional analysiert werden.
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Untersuchungsablauf und -dauer sowie Kompression sind ähnlich der Standardmammographie in gleicher hochauflösender Bildqualität.
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Die Strahlendosis ist vergleichbar gering wie bei einer Standard-Mammographieaufnahme.
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Gewebeentnahme
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Eine Biopsie ist die Entnahme einer Gewebeprobe mithilfe einer speziellen Nadel. Die Untersuchung ist schnell, zuverlässig und kann unter Lokalanästhesie erfolgen.
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Die Gewebeentnahme kann unter Ultraschallkontrolle oder durch eine Stereotaxie erfolgen. Die Stereotaxie ist ein Verfahren zur präzisen Bestimmung der Position der Läsion in 3 Dimensionen. Nach Bestimmung der stereotaktischen Koordinaten befestigt der Arzt die Biopsievorrichtung, mit der unter Vakuum mit Hilfe einer speziellen Nadel eine Gewebeentnahme erfolgen kann.
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Die Gewebeprobe wird durch einen Pathologen analysiert.
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Stereotaktische Drahtmarkierung
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Besteht der Verdacht einer krankhaften Veränderung, muss das Gewebe aus der Brust entfernt werden. Vor dem chirurgischen Eingriff findet eine stereotaktische Drahtmarkierung statt. Diese ermöglicht eine sehr präzise Markierung des Tumors im komplexen Brustgewebe und dient dem Operateur als Orientierungshilfe zum Auffinden des Herdbefundes.
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Der Eingriff dauert ca. 20 Minuten. Die Patientin sitzt dazu vor dem Mammographie-Gerät. Computergestützt wird eine Führungsnadel in die Brust eingeführt, über die der Markierungsdraht mit der Spitze (mit Widerhaken) im Bereich des Knotens platziert wird. Eine abschließende Mammographie der Brust zeigt die genaue Lage von Herdbefund und Markierungsdraht.
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